Ein voller Erfolg – Projekttage und Tag der offenen Tür

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„Nachhaltigkeit“ war nicht nur das Thema der diesjährigen Projekttage – nachhaltig waren auch die positiven Eindrücke der drei lebhaften und schönen Projekttage sowie dem abschließenden Tag der offenen Tür mit vielen Informationsmöglichkeiten und den Präsentationen der Projektergebnisse.   

Eingeladen waren neben den Familien unserer Schüler auch die Viertklässler der umliegenden Grundschulen mit ihren Eltern. Diese konnten sich im Rahmen von Informationsveranstaltungen der Schulleitung und Schulführungen ein Bild von der Schulform Realschule plus und unserer Schule im Besonderen machen. In dieser Zeit hatten die Grundschüler die Möglichkeit an zahlreichen Mitmachstationen vieles auszuprobieren: Sie konnten basteln und malen, Instrumente spielen, einen der Fahrrad-, Inliner- oder Sport-Parcours ausprobieren, nähen oder backen. Detektivarbeit war in einem von den Schülern selbst gestalteten Escape Room gefragt und handwerkliches Geschick bei den Sägearbeiten in den Werkräumen. Viele Projektgruppen hatten tolle Ausstellungen auf die Beine gestellt, sodass es viel zu sehen und bestaunen gab. Einige der entstandenen Projektergebnisse konnten im Rahmen eines kleinen Weihnachtsmarktes erworben werden und auch unser Schulhund Finya wurde ausgiebig „beschnuppert“.

Ein kleiner Höhepunkt war die Bühnenpräsentation in der Sporthalle, bei der neben der Bandklasse und der Schulband auch das Projekt „Trash Drumming“ und die Hip Hop Tänzer eine mitreißende Show lieferten.

Sehenswert war auch die Ausstellung der zehnten Klassen, die sich während der Projekttage anlässlich des 30jährigen Mauerfalls mit den Themen Diktatur, Holocaust und Demokratie beschäftigten. Zum Nachdenken regte der Besuch des Judenfriedhofes in Sayn oder die Erkundung der Stolpersteine und der Gedenktafel der Synagoge in der Judengasse in Bendorf an.

Berichte der einzelnen Projekte

Im Rahmen einer Projektwoche vom 20.11.2019 bis 23.11.2019, welche unter dem Motto der Nachhaltigkeit stand, gingen Schülerinnen und Schüler der Karl-Fries-Realschule plus der Frage nach, inwieweit die Stadt Bendorf in Zeiten des Klimawandels, fridays for future oder der Diskussion um regenerative Energien sowie Elektromobilität ihren ökologischen Beitrag zur Nachhaltigkeit liefert. Im Vordergrund stand vor allem die Fragestellung, was mit den Abfallprodukten der Bürger geschieht. Was passiert mit dem Grünschnitt, Erdaushub oder Bauschutt? Wie beziehen wir unser Trinkwasser, wohin gelangt das Abwasser und wie wird es wieder gereinigt? So besuchte die Schülergruppe um die Lehrer Frau Triesch-Allgeyer und Herrn Grötzinger den Baubetriebshof in Bendorf. Nach einer Begrüßung durch Herrn Wiemer, den Ersten Beigeordneten der Stadt, Herrn Frömbgen und Herrn Riedel vom Baubetriebshof wurden die Schüler über das Betriebsgelände geführt und erfuhren zahlreiche und interessante Informationen. So brachten sie etwas über die Anschaffung eines städtischen Elektrofahrzeugs, welches zu 100% mit Ökostrom betrieben wird, in Erfahrung. Des Weiteren berichtete Herr Riedel bei der Vorführung der Streufahrzeuge für den Einsatz im Winterdienst, dass mittlerweile ca. 70% des aufgebrachten Streugutes aus einer Lauge besteht, welche wesentlich umweltverträglicher sei als das herkömmliche Streusalz, welches mit dem Tauwasser am Straßenrand abgespült werde. Große Mengen an Grünschnitt, welcher ein Jahresaufkommen von etwa 500 Tonnen ausmache, werde gehäckselt und zu Rindenmulch verarbeitet. Angelieferter Bauschutt, welchen die Bürger „kostenfrei“ bis zu 1 m³ pro Ladung abliefern können, findet seine Wiederverwendung u.a. im Straßenbau. Die Gärtnerei der Stadt Bendorf, welche u.a. die Grünflächen der Stadt bewirtschaftet ist mittlerweile bestrebt, diese einer intensiveren ökologischen Nutzung zuzuführen, indem beispielsweise Wiesen mit Kräutern und Wildblumen länger nicht gemäht werden, um einem Insektensterben entgegenzuwirken. Unterstützend dazu werden vermehrt Bienenkästen aufgestellt oder zugekaufte Ackerflächen zu Streuobstwiesen umgewandelt. Nach der Besichtigung des Bauhofgeländes gingen die Schüler der Frage nach der Klärung des Abwassers auf die Spur. Hierzu erläuterte Herr Nett vom Klärwerk Bendorf die Funktionsweise und gab spannende Einblicke in die Wasseraufbereitung. So erfuhren die Schüler u.a., dass die Bürger der Stadt jährlich etwa 900.000 Kubikmeter Wasser benötigen, welches seit 2017 von den Stadtwerken Neuwied (550.000 m³) geliefert wird und zum Teil aus den Brunnen des Großbachtals sowie Wenigerbachtals gefördert und in das Trinkwassernetz gepumpt wird. Das Klärwerk reinigt das Abwasser von etwa 19.000 Menschen, welches dann in den Hängelbach eingeleitet wird. Während des Klärprozesses verbraucht die Anlage rund 560.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr, welcher zu 70% im Sinne der Nachhaltigkeit durch gewonnenes Methan aus zwei Blockheizkraftwerken selbst erzeugt wird. So konnten sich die Schüler letztendlich davon überzeugen, dass die Stadt Bendorf viele Möglichkeiten im Sinne der Nachhaltigkeit nutzt und bestrebt ist, ihren Teil dazu beizutragen.

Die Zehntklässler beschäftigten sich mit den Themen Demokratie, Freiheit, 30 Jahre Mauerfall versus Diktatur, Holocaust, Juden in Bendorf, die Kunst von Jehuda Bacon (ein Jude, der den Holocaust überlebte), und nach dem Film "Die Welle" stand folgende Frage im Mittelpunkt: Ist eine Diktatur heute bei uns wieder möglich? Auch der Besuch des Judenfriedhofes Sayn und die Entdeckung der Stolpersteine sowie der Gedenktafel der Synagoge in der Judengasse in Bendorf regte viele zum Nachdenken an.

Drei sehr schöne kurweilige Projekttage erlebten wir mit der Schulhündin Finya. Mit viel Kreativität bastelten wir in Gruppenarbeit für die Schulhündin Finya nachhaltige Spielsachen aus z.B. Toilettenpapierrollen, leeren Flaschen, Kartons und testeten diese mit ihr. Bei Erlebnisspaziergängen lernten wir die richtige Ausführung von Grundkommandos für einen Hund. Viel Spaß bereiteten uns im Freien die Suchspiele mit Finya.

Jens Dötsch