Wertvolle Pädagogen auf vier Pfoten (Quelle: Sabrina Hänel - AM WOCHENENDE)

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Die Hündinnen Mia und Joy leisten an der Karl-Fries-Realschule plus in Bendorf wichtige Arbeit. Die Schulhunde sind stets im Einsatz, um ihre Menschen zu unterstützen – egal ob als
„Zuhörer“ oder „Begleiter“ bei Klassenarbeiten. Im Rahmen der Schulhunde-AG lernen die Kinder mithilfe von verschiedenen Übungen den gewissenhaften Umgang mit Tieren und Verantwortung zu übernehmen.

BENDORF. Sie sind zwei der wichtigsten Pädagogen an der Karl-Fries-Realschule plus in Bendorf und das obwohl oder gerade weil sie auf vier Pfoten unterwegs sind. Die Hündinnen Joy (12 Jahre) und Mia (3,5 Monate) unterstützen die Schüler nicht nur im Lernprozess, sondern gelten als wichtige „Zuhörer“ und „Tröster“. AM WOCHENENDE hat sich von der besonderen Zusammenarbeit zwischen den Schülern und Hunden selbst ein Bild gemacht. „Die Kinder sind Feuer und Flamme und einfach fröhlich“, lächelt Dagmar Wolff, die die Schulhunde-AG an der Karl-Fries-Realschule plus in Bendorf anbietet, während der gerade einmal 3,5 Monate alte Welpe Mia auf ihrem Schoß sitzt und die Schmuseeinheiten genießt. Der Tierschutz-Gedanke stehe bei der Arbeit mit den Schülern und Hunden im Vordergrund. Genauso wichtig sei aber auch die persönliche Entwicklung der Kinder. Die wedelnden Co-Pädagogen stärken nicht nur das Selbstwertgefühl und die Motorik der Schüler, sondern geben ihnen Ruhe, die Möglichkeit zur Entspannung und können dazu beitragen, Ängste abzubauen. „Man merkt, dass die Kinder einfach lieber in die Schule kommen, wenn die Hunde da sind“, betont Dagmar Wolff. In der Regel arbeiten etwa zehn bis zwölf Schüler einmal in der Woche im Rahmen der Schulhunde-AG gemeinsam mit den Tieren: Das Durchführen von zwei Übungen mit dem Hund pro AG-Stunde sei realistisch, erklärt sie weiter. Als erstes stehe die Leinenführigkeit auf dem Programm. „Das ist gar nicht so einfach für mich, ich muss ja die Kinder und zwei Hunde im Blick behalten“, lacht die Klassenlehrerin der 7d. Mit viel Freude und Ehrgeiz arbeiten die Kinder geduldig und liebevoll mit den Hunden – da darf auch mal leise geschimpft und sich geärgert werden, wenn etwas nicht optimal funktioniert. So lernt die Gruppe zusätzlich, dass sich Geduld und Stetigkeit im Training auszahlen. Begeisterte Schüler, schlaflose Nächte und Prüfungsangst kennen viele. Wer wünscht sich in solchen Situationen nicht einen treuen Freund als seelische Unterstützung? Die Schulhunde stehen den Kindern auch bei Klassenarbeiten zur Seite. Dagmar Wolff erzählt von einer Schülerin, die eine Klassenarbeit neben ihrem „vierbeinigen Freund“ auf dem Boden geschrieben habe und den Test so selbstsicherer bewältigte. „Mir helfen Hunde“, „Mir auch“, „Mir geht es einfach gut, wenn sie da sind“ – das ist der einstimmige Tenor der Kinder der Schulhunde-AG, deren Augen jedes Mal aufs Neue beginnen zu strahlen, wenn sie ihre geliebte Joy und Mia sehen.
 

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Jens Dötsch